STORY
"Wenn ihr unsere Stimme hören könntet. Wenn ihr nur wieder lernen würdet, mit dem Herzen zu hören, alles könnte anders sein. Wenn ihr nur wieder lernen würdet, mit dem Herzen zu sehen, alles würde anders werden. Aber ihr könnt es nicht."
Es schien vorherbestimmt zu sein, dass die merkwürdigen Wesen auf zwei Beinen und wir, die schnellen Läufer, nicht friedlich miteinander leben können. Sie besitzen kein Haarkleid, sie sind grausam und unberechenbar. Wir standen einer Macht gegenüber, die wir nicht allein aufhalten konnten. Sie kamen näher, begrenzten unsere Heimat mit ihren sogenannten Zäunen. Sie schienen es nicht ertragen zu können, dass sie nicht die Einzigen auf dieser Welt waren, bis sie unsere Reviere niederbrannten. Niederbrannten, bis aufs Letzte! Was blieb uns da anderes als die Flucht?
"Sogar wir, die Wölfe, wissen, dass wir nur ein kleiner Teil der Natur und der Welt sind, denn die Welt ist groß. Aber ihr akzeptiert euren Platz nicht, Menschen, ihr wollt mehr Raum, mehr Macht. Ihr nutzt jedes verfügbare Mittel, um euch das Leben so zu gestalten, wie ihr es gern haben wollt. Ihr denkt nicht an die, die für eure Habgier bezahlen müssen. Nun habt ihr wahrlich gewonnen. Wir sind euch gewichen. Seid ihr nun zufrieden?"
Das Leben ist hart, im Yellowstone National Park. Die Winter sind kalt und erbarmungslos, die Sommer heiß und drückend. Die Tiere die hier leben, kämpfen um ihr Überleben - Tag für Tag. Es gab nur noch wenige von uns, und ihr habt dafür gesorgt, dass es noch weniger werden, bis wir gewichen sind und die Populationen sich nach und nach erholen konnten.
"Manchmal glauben wir, wir hätten euch wütend gemacht. Euch etwas angetan, das ihr uns nicht verzeihen könnt. Wir hörten von einem Ereignis. Die Gefiederten, die oft die nahegelegenen Städte besuchten, erzählten es uns. Eine Gruppe von Wölfen hat euch erzürnt. Sie haben euch das Wild genommen und andere Nutztiere gewildert. Ist es also gerechtfertigt, dass ihr uns alle hasst? Auch jene Rudel verabscheut, die euch gar nichts getan haben?"
Die Vergangenheit lässt sich vielleicht nicht ändern, aber uns gehört noch immer die Zukunft. Was euch auch immer dazu bringt, uns zu foltern, wir werden uns nicht mehr länger in unser Schicksal ergeben. Wir sind unserer Wege gezogen, hinaus in die Einsamkeit, auf der Suche nach Frieden und Glück. Wir wollen nichts weiter als unsere Welpen großziehen und sie aufwachsen sehen. Wollen nichts weiter als in Ruhe gelassen werden!
"Die Waldläufer, welche in unserer unmittelbaren Nähe leben, respektieren uns und haben sogar eine Allianz mit uns geschlossen. Sie sind ein friedliches Rudel und auch wenn sie völlig andere Vorstellungen von einem Zusammenleben innerhalb der Gemeinschaft haben, so muss man diese einfach respektieren. Sie sind wahrlich einmalig. Wird es ihnen gelingen trotz der aufkeimenden Komplikationen auch weiterhin zu ihren Idealen zu stehen?"
Aus dem Konflikt zwischen Wölfen und Mensch wurde nun ein Konflikt zwischen Rudel und Rudel. Viel zu schön wäre es gewesen endlich den Frieden gefunden zu haben und doch blieb uns ein solches Schicksal nicht vergönnt, denn nun leben wir also nebeneinander her, verachten uns gegenseitig und doch versucht jeder für sich bloß seine Familie oder sein Rudel zu schützen.
"Die Verruchten sind ein Haufen rücksichtsloser, undankbarer und herzloser Chaoten, welche nicht einmal eine richtige Rudelstruktur aufweisen. Sie sind mordlustig und impulsiv. Stets auf Ärger aus schikanieren sie die anderen Rudel wo sie nur können. Wird dieses Bild weiterhin Bestand haben, wo doch eine neu dazu gestoßene Fähe alles auf den Kopf stellt?"