"Meine Familie ist nicht gerade klein und in meinem Elternhaus herrscht bei so vielen Personen auch ein ganz schöner Trubel. Noch dazu laufe ich ständig Dione über den Weg... Vermutlich ist es da mehr als einleuchtend, dass ich ausgezogen bin und mir ein kleines Apartment genommen habe, wo es ruhig ist. Natürlich ist mir meine Familie wichtig, aber ich habe nicht länger das Bedürfnis, sie ständig zu sehen. Das wöchentliche Samstagabendessen reicht da völlig...
Also dann komme ich mal zu meinen Eltern. Mein Vater ist Wilhelm Triton Burke.
Er ist bereits 60 Jahre alt, ein ehemaliger Slytherin. Er arbeitet nur noch teilweise in unserem Geschäft in der Nokturngasse. Dabei schaut er meinem älteren Bruder auch nur hin und wieder über die Schulter, denn er ist mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Mein Vater verkehrt bevorzugt mit reinblütigen und reichen Zaubererfamilien. Es gibt ja immer irgendwelche gehobene Parties mit einer guten Zigarre und einem Glas Cognac. Mein Vater trägt eigentlich immer einen Anzug und einen Zylinder. Vielleicht könnt ihr ihn euch jetzt etwas besser vorstellen. Er sieht eigentlich sehr weich aus, doch dieser Eindruck täuscht. Mein Vater verlangt Disziplin, das höchste Gut ist die Familie und nicht zuletzt sind wir dem dunklen Lord zu treuen Dienst verpflichtet. Mir war er bisher immer ein strenger Herr Vater, dafür war er jedoch auch fair und meine Fähigkeit, ein Metamorphmagus zu sein, wusste er schon in frühen Kindertagen stets zu fördern und zu fordern.
Meine Mutter Sophie Juliett Burke ist 54 Jahre alt und meiner Meinung nach immer noch eine attraktive Frau. Sie ist bereits seit vielen Jahrzehnten Hausfrau, arbeitete allerdings als Heilerin, bevor sie meinen Vater kennenlernte. Die Ehe war wohl arrangiert, jedoch trotzdem eine Liebesheirat. Sie kann es nicht ausstehen, wenn es im Haus schmutzig oder unordentlich ist und dementsprechend wird unsere Hauselfin Esmeraldin herumkommandiert. Selbstverständlich stammt meine Mutter auch aus einer reinblütigen Familie. Einst besuchte auch sie das Haus Ravenclaw. Ihr sind Disziplin und Durchhaltevermögen wichtig, allerdings kam die Mutterliebe bei ihr nie zu kurz. Sie war stets diejenige, die uns in den Arm nahm oder mit uns über diverse Probleme sprach.
Ich habe zwei Geschwister, davon einen älteren Bruder. Balthasar Phobos Burke. Er ist inzwischen schon 35 Jahre alt und hat das Geschäft in der Nokturngasse zusammen mit dem Sohn unseres Geschäftspartners den Borgins übernommen. Ich habe meinen Bruder sehr gerne. Er ist für mich die starke Schulter, die ich hin und wieder einmal brauche. Außerdem hat er eine bezaubernde Ehefrau und zwei Kinder, die einem die Sonne ins Gesicht zaubern, auch wenn es ansonsten überall nur schrecklich gewittert. Balthasar ist verständnisvoll und verschwiegen. Er versucht es allen Recht zu machen und spielt natürlich auch in der Liga der Todesser, auch wenn er sich augenscheinlich dort nicht immer wohl zu fühlen scheint. Vermutlich hat man von ihm eine genauso starke Persönlichkeit erwartet wie bei meinem Vater, aber er ist eher zurückhaltend und teilt seine Gedanken nur ungern. Manchmal glaube ich, dass er einfach nur seine kleine Familie in Sicherheit wissen will.
Dann komme ich auch gleich einmal zu Balthasars Ehefrau, Emilia Burke. Mit ihren 31 Jahren ist sie immer noch eine betörende Schönheit. Ich habe das Gefühl, dass sie seit ihrem 23. Lebensjahr nicht mehr gealtert wäre! Sie lernte meinen Bruder während ihrer Schulzeit kennen, obwohl Balthasar in Slytherin und sie selbst in Ravenclaw war. Mit 17 Jahren ist sie ungewollt schwanger geworden und selbstverständlich kam es für meine Familie (und auch für ihre) nicht in Frage, ein eheloses Kind auf die Welt kommen zu lassen. Prompt wurden Emilia und mein Bruder verheiratet! Ich bin wirklich froh, dass sie sich immer noch lieben und sie die eigentliche Zwangshochzeit ganz gut weggesteckt haben... Ich persönlich habe Emilia wirklich in mein Herz geschlossen. Sie ist eine fantastische Frau mit positiven Charaktereigenschaften. Sie ist hilfsbereit, zuvorkommend, herzlich... Ich setze mich gerne mit ihr bei einer Tasse Tee zusammen und rede mit ihr über das Leben. Im Moment arbeitet sie nicht, sondern kümmert sich noch um ihre jüngste Tochter, später möchte Emilia aber wieder ins Berufsleben zurück. Sie hatte kurzzeitig eine Stelle beim Tagespropheten. Dort wird sie vermutlich auch in Zukunft wieder gebraucht. Wie sonst könnte der dunkle Lord die Medien sonst am besten kontrollieren? Emilia ist noch neu in der Szene und meiner Meinung nach fühlt sie sich nicht wohl darin. Sie musste viele Freundschaften aufgeben und andere Bekannschaften machen mit Menschen, die sie auf der Straße nicht einmal grüßen würde...
Meine älteste Nichte, die Erstgeborene von Balthasar und Emilia, wurde auf den Namen Pandora Adrasthea Burke getauft. Ich finde es auch heute noch ziemlich schräg, dass mein Vater auf diesen ersten Vornamen beharrt hat. Ich bin mir sicher, dass er meinem Bruder damit noch irgendwie eine Lektion verpassen wollte, dafür, dass er nicht aufgepasst hat. Also rechnen wir dann mal zurück: das ist nämlich auch ziemlich schräg. Ich wurde im Alter von 9 Jahren bereits Tante. Da habe ich ja noch nicht einmal Hogwarts besucht... Nun ja. Ich sehe Pandora nicht so oft. Sie lebt ja in Hogwarts, übrigens bei den Hufflepuffs. Eine Schande für die ganze Familie, würde mein Vater sagen. Ich habe Pandora jedoch früh in mein Herz geschlossen und wünsche ihr nur das Beste. Wenigstens schützt sie ihr Name vor einigen Unannehmlichkeiten in Hogwarts. Wie ich gehört habe, ist dort ja nichts mehr wie früher.
Jetzt kommen wir zu meinem kleinen Sonnenschein! Harmonia Urania Burke kam vor 5 Jahren gesund auf die Welt. Dieses Mal ein absolutes Wunschkind meines Bruders und seiner Frau, die im übrigen ihre beiden Kinder von ganzem Herzen lieben und die Sticheleien meines Vaters einfach übergehen. Harmonia lebt selbstverständlich noch im behüteten Heim der Familie. Sie spielt gerne mit Puppen oder den Seidestoffen ihrer Oma. Wirklich unglaublich. Ich wünschte, meine Mutter hätte mir selbst auch so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Aber das ist wohl der Segen der Großeltern. Für meine beiden Nichten würde ich durch das Feuer gehen und es gibt nichts, das ich mehr beschützen möchte. Ich nehme Harmonia auch gerne einmal mit zum Einkaufen in die Winkelgasse. Seit einigen Wochen jammert sie, weil sie unbedingt einen Kniesel haben will. Da diese jedoch sehr eigenwillig sind, muss sich Harmonia noch gedulden, sagt mein Bruder. Ich muss ihm Recht geben.
Tja und dann hätten wir zum Abschluss noch meine Zwillingsschwester Dione Aurora Burke, die natürlich wie ich 23 Jahre alt ist. Wir sind zwar zweieiige Zwillinge, teilen jedoch trotzdem eine gewisse Ähnlichkeit. In Kindertagen waren wir die besten Freundinnen und es bestand noch kein Neid, weil Dione keine Fähigkeiten eines Metamorphmagus aufwies, doch nachdem wir zu unserem ersten Schuljahr in unterschiedliche Häuser geschickt wurden, änderte sich unser Verhältnis um ungefähr... ja ehm... 180°?! Es war ja irgendwie zu erwarten, dass ich die besseren Noten hatte - schließlich war ich in Ravenclaw - doch damit kam Dione auch nicht zurecht. Lediglich im Quidditch erwies sie sich als talentierter, was mich jedoch nie störte. Ganz im Gegenteil. Ich riskierte eine Menge Ärger mit meinem Haus, wenn ich sie in einem Spiel von Slytherin und Ravenclaw bejubelte. Aber wehe, wenn dann mal Ravenclaw gewonnen hatte... Dione hatte schon immer das Bedürfnis nach viel Aufmerksamkeit. Sie muss ständig unseren Eltern erzählen, was sie alles vollbracht hat. Nun, da sie ja auch noch Professorin in Hogwarts ist. Sie liebt es regelrecht, Muggelstämmige zu quälen. Unsere Nichte Pandora nimmt sie dankenswerter Weise so gut es geht unter ihre Fittiche. Das hat sie unserem Bruder auch geschuldet. Wann immer es geht, versucht Dione einen Fehler an mir zu finden oder in dem, was ich tue. Dementsprechend wird sie mir auch gefährlich. Sie findet, ich würde mich zu viel mit Emilia unterhalten. Manchmal glaube ich, dass sie Recht hat. Ich bin nicht mehr die harte Todesserin, die ich einst war."